Zehn Stunden UdN-Nachbarschaftsfest 2009

Zehn Stunden, in denen lokale Protagonisten und God´s Entertainment Situationen und Räume schaffen, die von vielen anderen Orten erzählen: von den Locken des Afro-Ladens in der Fährstraße, von Wilhelmsburg TV, von einsamen Tanzbands und Knabenchören, Angstschleusen, Strandbars. Von Krankenschwestern, die Tricks zur Angstüberwindung verraten; von einsamen TV-Moderatoren, die sich Cellisten und andere einladen, von Geschäften, die Mitgliedschaften verkaufen an Menschen, die dazugehören wollen.

In jedem der Räume beginnt eine eigene Geschichte, welche die Detailfäden des Verlaufes aufnimmt und weiterspinnt. Ein dichtes Netz aus Anfängen und Möglichkeiten entspinnt sich so um und zwischen den Besuchern des Nachbarschaftsfests, das zugleich aus ihnen besteht. Die Zuschauer werden selbst zu Akteuren und zwischen Bühne und Zuschauerraum ist nicht mehr zu trennen.

Die Studierenden-Projekte »Kulturküche« und »Musi(C)ooperation« sind die aktivierenden Elemente, die von ganz einfachen alltäglichen Handlungen wie Essen und Musikmachen bzw. -hören ausgehen. Auf einer selbstgebauten Bühne entfalten sich dichte Rap Battles, das Publikum tobt, das Zimmer der Musi(C)ooperation platzt aus allen Nähten. Alles mischt sich: Kinder, die im Rahmen eines Programms des benachbarten »Haus der Jugend« ohnehin regelmäßig Musik machen, lassen es ebenso krachen wie eine brasilianische Combo, die in dieser Formation erstmalig rappte und auf einer Bühne stand. Prompt wurden sie daraufhin eingeladen, auf dem Hamburger Wutzrock-Festival zu spielen. Gleichzeitig brodelt es auch in der Kulturküche. Als ausgestellte Praxis des Kochens regt sie den Austausch über die verschiedenen kulturellen Praktiken, Traditionen und Gerichte in Wilhelmsburg an.

 

 

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