Review: Dinner im Hotel Wilhelmsburg

20130123-dining-DominiquePeck

“Wie kann ich aktiv werden?”

Seit Oktober 2012 arbeiten Studierende des Studiengangs Urban Design in der Universität der Nachbarschaften an dem Projekt “Hotel Wilhelmsburg”. Das Gebäude der UdN wird in Teilen weiter zurückgebaut und nimmt ein Hotel als temporäre Erweiterung mit in das Programm auf. Studierende arbeiten an der baulichen Umsetzung als auch an der Gestaltung der Betriebsform des Hotels. Die Planung eines Hotels kann nicht allein aus dem Know-how der Studierenden erfolgen. Deshalb beschlossen die Studierenden, eine Plattform zu schaffen, in der sich engagierte und interessierte Wilhelmsburger in das Hotel einbringen können. Jeden Mittwoch seit Ende November hat das Hotel Restaurant geöffnet. Bei Küche, Getränken und Musik kamen bisher an fünf Restaurant-Abenden Menschen aus der Umgebung und Studierende zusammen. Hier können Sie Auszüge aus dem sechsten Abend im Restaurant des Studierendenprojekts “Hotel Wilhelmsburg” nachlesen.

Üwe Lübbermann von der Interessengruppe Premium, das Kollektiv, das Premium Cola produziert, kommt für ein Arbeitsmeeting an die UdN. Mit Studierenden spricht er über die Struktur des Projektes als auch des Vereins, den wir für das Hotel Wilhelmsburg gründen werden. Das Bild der Organisation des Vereins ist nun klarer und komplexer.

“Ich bin gelernter Bibliothekar, also vom Studium her. Habe aber seit 11 Jahren nur gekocht”, sagt Thomas Schnell, der Wilhelmsburger, der für den sechsten Abend als Koch engagiert werden konnte. Schnell kocht in Wilhelmsburgs Deichdiele. Das kleine Lokal an der Veringstraße hilft dem Hotelrestaurant diesen Mittwoch auch mit Geschirr und Besteck aus. Auf der Tageskarte stehen Auberginen mit Frischkäse gefüllt, zypriotisches Schweineragout und eine Currylinsensuppe. Alles schmeckt großartig. Der Speisesaal ist voll, und sogar das Wilhelmsburg Orchestra, unsere Hausband, kann sich satt essen. Wie immer folgt der Abend einer Versuchsanordnung. Diesen Mittwoch haben Studierende die selbstgebaute Bar in die Rezeption integriert. Zum einen, um im Essenssaal mehr Tische unterzubringen (um den wachsenden Gästestrom platzieren zu können) und zum anderen, um die Interaktionsmöglichkeiten von Bar und Rezeption zu vereinen. In zwei Räumen die im UdN-Alltag meist als Workshopräume verwendet werden, ist eine Ausstellung aufgebaut, die den bisherigen Werdegang des Hotel Wilhelmsburg als Studierendenprojekt im Studiengang Urban Design aufzeigt und Interessierten so ermöglicht mitzuschreiben. Teile des IBA-Turms, ein Gerüst, das bisher dazu diente die Internationale Bauaustellung zu bewerben, liegen am Boden und machen die Materialität des Hotel Wilhelmsburgs greifbar. Im Eingangsbereich zeigt eine Beamerprojektion Fotos, Diagramme und Skizzen, die seit Beginn des Projektes im Oktober 2012 entstanden sind.

Es war interessant zu sehen, wie Leute durch die Ausstellung schlendern. Viele haben sich in den E-Mail-Verteiler eingeschrieben oder direkt an der Rezeption Leidenschaft und Expertise mit Studierenden geteilt. Einmal mehr ist der Restaurant-Mittwoch und damit die Universität der Nachbarschaften ein produktiver Ort, wenn es darum geht mit Leuten Ideen zu teilen und diese in ihrer Umsetzung anzudenken. Weitere Möglichkeitn das Studierendenprojekt “Hotel Wilhelmsburg” 1 zu 1 zu erfahren, gibt es jeden Mittwoch um 20 Uhr, Rotenhäuser Damm 30.