Motive based learning
Das »motive based learning« ist ein sich in Entwicklung befindliches didaktisches Modell, das wir im offenen Prozess erarbeiten und erproben. Dahinter steht die Arbeit an der Konzeption einer relationalen Didaktik für einen relationalen Raum. Kern dieser Vorgehensweise ist den Zugang zum »Gegenstand« Stadt durch eigeneaktive Handlungsmuster zu erweitern. Dabei ginge es um die Schulung und Analyse von Wahrnehmung mit dem Ziel, die Fähigkeit zu einem neuen Sehen, Spüren, Lesen von Stadt als Situation zu erweitern. In welchem Kontext bewege ich mich? Welche Optionen kann ich erzeugen und wie? Wie kann ich Bewusstsein für Fragestellungen entwickeln? Wie kann ich die gewonnenen Strukturen konstruktiv in den weiteren Prozessverlauf integrieren, aus der Ressource der eigenen Motive Formen, Werke generieren, die wiederum zur weitergehenden Reflexion und Kreativität anregen? Mit de Certeau können wir sagen: Kreativität ist ein Akt des Wiederverwendens und Assoziierens heterogener Materialien. In informellen Bildungssituationen kommt es deshalb besonders darauf an, das Lernen zum Akt der Produktion und den Lernenden zum Produzenten von Werken zu machen. Die Akteure erlangen die Fähigkeit, ihre Wahrnehmung auf die unscheinbaren, aber für die Produktion und die Qualität des Raums bedeutsamen Phänomene zu richten und dabei gleichsam ihren eigenen Deutungshorizont nicht nur zu erweitern, sondern auch qualitativ weiterzuentwickeln. Der analytische Schritt wird damit zum eigentlichen Werk erhoben. Dafür gilt es, eine Sprache zu entwickeln, eine Sprache, die sich aus dem Prozess des performativen Aneignens heraus ergibt. |