Narziss und die Revolution

Narziss und die Revolution an der UdN:
Die Performance wird zunächst in der HafenCity Universität Averhoffstraße aufgeführt und kommt dann mit einem Special und Gästen wie Knarff Rellöm und Frank Göhre in die UdN.

Das sagt die Presse:

Nachtkritik 20.04.2012
“Er will von seinem Vater erzählen und von sich. Von seiner Kindheit in den 68ern, von seiner ersten eigenen Katze und vom Leben in Italien. Einerseits war seine Kindheit wie jede andere: angesiedelt irgendwo zwischen Strichmännchen, Spielzeugpistolen und langweiligen Autofahrten. Andererseits war seine Kindheit wie keine andere: Sein Vater war der Autor und Jurist Peter O. Chotjewitz (1934–2010), seinerzeit ein angesagter Jungstar des Literaturbetriebes mit sehr guten Kontakten zur RAF.”
Taz online 23.04.2012

“Im Keller spielt der Schauspieler Joachim Kappl ein Chotjewitz’sches Alter Ego, in einem ´Aquarium´ erinnert sich derweil Silvana Suarez Cedeno tänzerisch, während David Chotjewitz selbst in seiner szenischen Lesung ´Archiv I-III´ etwa erzählt, wie weit die den Kindern überlassene Verantwortung für die Katze ging: all die kleinen Kätzchen, die sie plötzlich geworfen hat, musste der Neunjährige ertränken. Ted Gaier tritt nebenan als Zeitzeuge auf, der Filmemacher Henna Peschel hat einen Kurzfilm über das Verhältnis von Chotjewitz zum Fotografen Gunter Rambow beigesteuert, der dem kleinen David einst bei den Hausaufgaben geholfen hat, und zwei Kinder interviewt.

Katharina Oberlik lässt zwei Strumpfpuppen die letzten Telefonate zwischen Sohn und Vater führen. An einer knappen, ausdrücklich nachmittags noch schnell vorformulierten theoretischen Einschätzung übt sich schließlich der queere Wiener Tier-Theoretiker Fahim Amir, der über all die großen Vs, spricht, die er am Werke sieht: Verschiebung vor allem, aber auch das doppelte VV für Victory, das doppelte V für die beiden übermächtigen Vaterfiguren, das Vergessen, den Verrat, den Verstoß durch die Familie. Dann klingt der Abend mit Boleros und einem aus voller Kehle Schlager schmetternden Chotjewitz im Hausmeisterkabuff aus. (…)

Heraus kommt ein trotz allen unvermeidlichen Fallstricken des Narzissmus unaufdringlich leiser, freundlicher und persönlicher Abend, eine Diaschau unter Freunden eher als die lautstarke Party einer Uni-Besetzung. Interessante Motive gibt es dabei zuhauf, wenn man genau hinsieht und auf die kleinen Brüche achtet, die sich zwischen den Generationen, Fremd- und Selbstdefinitionen ergeben.”

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